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Dr. Dorothea Rüland: Deutsche Außenwissenschaftspolitik – Ziele und Herausforderungen
15 October 2018 | By Cui Ruxin | SISU
„Bei der Untersuchung der Internationalisierung kommt Deutschland zum zweiten Mal auf den ersten Platz, aber nicht alleine, sondern zusammen mit... Wollen Sie mal raten?“ Dr. Dorothea Rüland, Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), die am 11.10.2018 in Begleitung von Dr. Jiang Feng und Prof. Dr. Chen Zhuangying an der Shanghai International Studies University zu Besuch war und einen Gastvortrag auf dem Songjiang-Campus hielt, stellte an alle anwesenden Zuhörer diese Frage.
Dass Malaysia dabei so gut abgeschnitten hat, hat alle überrascht. Somit erregte Dr. Rülands Vortrag großes Interesse bei den Lehrenden und Studierenden.
In ihrem Vortrag hat Dr. Dorothea Rüland zuerst den Begriff Außenwissenschaftspolitik (auf Englisch: „science diplomacy“) erläutert. Der Begriff „geht [in Deutschland] auf den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt zurück“ und hat mehrere Dimensionen, und zwar „science in diplomacy“ (Beratung in der Politik), „diplomacy for science“ (Politik unterstützt Wissenschaft) und „science for diplomacy“ (Wissenschaft kann politische Beziehungen befördern).
„Science diplomacy“ ist Teil der Internationalisierung. Sie gewinnt jetzt an großer Bedeutung und wird „strategischer betrieben als früher“. Als Gründe dafür nannte Dr. Dorothea Rüland erstens die Bedeutung von gemeinsamen Forschungstätigkeiten. Die Probleme von Klimawandel, Gesundheit, Ernährungssicherheit u.a. sind globale Probleme und können nicht durch nur einen Wissenschaftler, eine Hochschule oder ein Land gelöst werden. Zweitens möchte jedes Land „wissenschaftliche Netzwerke der Zukunft aufbauen“ und deshalb „kluge Köpfe aus dem Ausland gewinnen“. Außerdem ist es für Deutschland sehr wichtig, den akademischen Nachwuchs auf die globale Welt vorzubereiten.
Dr. Dorothea Rüland hat im Anschluss daran auf einige neue Trends der Entwicklung hingewiesen. Anders als früher, wo die Universitäten möglichst viele Partnerschaften haben wollten, rückt heute die Intensität der Zusammenarbeit in den Vordergrund. Im Vergleich zu den 1950er Jahren, wo sich die Internationalisierung fast nur auf die Mobilität bezog, liegt heute der Schwerpunkt in gemeinsamen Programmen und Projekten unter Universitäten und Wissenschaftssystemen. Zwischen deutschen und chinesischen Universitäten gibt es mehr als 1000 Partnerschaften. „Ohne chinesische Partner wäre das fast undenkbar für eine deutsche Universität. Das ist schon fast Standard geworden“, so Dr. Rüland.
Danach stellte Dr. Dorothea Rüland die Frage, „vor welchen Herausforderungen stehen wir?“ Dazu zählen z.B. keine Garantie für die weitere Entwicklung der Internationalisierung in Deutschland und skeptische Ströme, ob sich die Internationalisierung so gut entwickeln kann wie in den letzten Jahren.
In der Diskussionsrunde ist die Generalsekretärin des DAADs auf die Fragen der Anwesenden eingegangen. In Bezug auf die Einführung der Studiengebühren in Baden-Württemberg hat Dr. Dorothea Rüland gemeint, dass Studiengebühren einzuführen eigentlich eine Maßnahme sei, die das Bundesland aus Geldmangel getroffen habe. Für andere Bundesländer ist das noch nicht in Sicht. Zur Frage der Nationalisierung in Deutschland war sich Dr. Dorothea Rüland ganz sicher, dass Internationalisierung ein zentrales Thema in Deutschland ist und junge Menschen international und interkulturell ausgebildet werden sollen. Auf die Frage über die APS (Akademische Prüfstelle) in China antwortete sie, dass eine gewisse Kontrolle nötig ist. Die letzte Frage bezog sich auf das Gleichgewicht zwischen Internationalisierung und eigener Stabilität sowie Maßnahmen gegen die fehlenden Lehrkräfte für die Flüchtlinge. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, müssen vor allem viele Sprachkurse angeboten werden. Dabei hat man in Deutschland auch einige innovative Ideen ausprobiert, die auch erfolgreich sind.
Dr. Dorothea Rüland hat in ihrem Vortrag viele Fakten und Beispiele angeführt, um den Sachverhalt zu verdeutlichen. Sie ist davon überzeugt, dass „es im Bereich der Außenwissenschaftspolitik sehr dynamisch weitergehen wird“.
(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)
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