Als ich zum ersten Mal den Buslinienplan in Bayreuth sah, war ich verwirrt und wusste nicht, was das Quadrat in der Mitte bedeutete. Auf dem Quadrat steht „ZOH“ und alle Buslinien fahren dorthin. Für mich bedeutet es, dass ich auf der ZOH umsteigen muss, wenn ich vom Studentenheim zur Universität fahre.

Glücklicherweise fahre ich gern mit dem Bus und es ist für mich gar kein Problem, täglich zwischen Studentenheim und Universität zu pendeln. Dadurch habe ich auch die Bedeutung von ZOH begriffen, indem ich fast jeden Tag die Durchsage höre: „Nächste Haltestelle, Zentral-Omnibus-Haltestelle. Umsteigemöglichkeiten aller Richtungen.“

Es gibt jedoch ein anderes Problem: Die Stadt ist klein und eine Zehn-Minuten-Fahrt genügt mir nicht. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mir am Wochenende Zeit fürs Busfahren zu nehmen und einen Plan dafür entwickelt.

Meine erste Fahrt an einem Samstagnachmittig war wunderbar. Ich nahm die Buslinie 303 in Richtung Klinikum. Nachdem der Bus an einer Wohnsiedlung vorbeigefahren war, sah ich eine große, grüne Wiese. Der Wiese gegenüber befindet sich das Klinikum Bayreuth, das aber ganz anders aussieht, als ich es mir vorgestellt habe. Sollte ein städtisches Krankhaus nicht ein hohes Gebäude mit mindestens sechs Etagen sein? Was ich da sah, war ein niedriges Haus, ebenso klein wie ein Einfamilienhaus.

 Die Endstation der Busfahrt ist nicht das Klinikum, sondern die Reha-Klinik, die von den Wiesen umgeben ist. Alle stiegen aus. Eigentlich wollte ich noch nicht aussteigen, denn der Bus fuhr in einigen Minuten wieder zurück. Aber der Busfahrer winkte mit der Hand und ich wusste, dass ich auch aussteigen musste. Eigentlich war es auch gar nicht schlecht, denn ich hatte eine tolle Gelegenheit, die großartige Natur zu fotografieren.

Als der Bus abfuhr, stieg niemand außer mir ein. Das machte mich ein wenig verlegen und ich fand es besser, meinen Plan zu verändern, sodass ich nicht wie eine komische Person aussah.

Der Bus fuhr über ZOH und Hauptbahnhof zum Stadtteil Seulbitz. Am Eremitenhof stieg ich aus, weil es dort den schönen Hofgarten Eremitage mit dem Alten und Neuen Schloss gibt. Nachdem ich im Garten eine fantastische Zeit verbracht hatte, ging ich zu einer anderen Haltestelle und nahm die Buslinie 302 in Richtung ZOH.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich im Bus fast überall schöne Häuser gesehen habe. Es gibt in Bayreuth so viele Häuser mit schönen, einzigartigen Fassaden, dass ich diese Stadt für die schönste in Deutschland halte.

(Verfasserin: Germanistikstudentin des 3. Jahrgangs und gegenwärtig als Austauschstudentin an der Universität Bayreuth; Korrektur: C. H. Y. & G. O.)